Herzlich Willkommen Maria Gadenz
In der Juniausgabe Ihres Pfarreiblattes konnten Sie bereits folgendes über mich lesen: Frau Maria Gadenz weilt noch im Ausland und wird sich im September Pfarreiblatt vorstellen. Sie dürfen gespannt sein!
Da bin ich nun, zurück in der Schweiz, mit viel Freude im Herzen und den Wunsch, Sie möglichst bald persönlich treffen und kennen lernen zu dürfen. Sicher sind Sie gespannt, wer wohl „hinter dieser Maria Gadenz“ steckt. Ich bin nicht mehr die Jüngste (1962) aber ich fühle mich im Herzen jung, was mich motiviert, nochmals etwas Neues zu wagen. Ich bin im Berner Oberland aufgewachsen, habe dort die Schulen besucht und eine kaufmännische Lehre absolviert. Schon bald danach hat sich aber für mich ein anderer Weg abgezeichnet, Jesus wollte etwas anderes von mir, sein Blick vom Kreuz sagte mir: „komm folge mir nach“.
In fast vierzig Jahren Ordensleben in Italien (O.S.L. Suore Oblate di San Luigi Gonzaga) habe ich meinen Glauben gefestigt. Der Orden wurde 1815 in La Morra (Piemont) gegründet, eine 3er-Gemeinschaft war von 1958 bis 1993 in Thun in der Missione Cattolica Italiana für die Gastarbeiterfamilien verantwortlich. Zurück in Italien (in Alba Piemont) war ich in der Pastoralarbeit, in verschiedenen Pfarreien mit Kindern, Jugendlichen und Erwachsenenkatechese tätig. In Indien, Bangladesch und Brasilen war ich mit verschiedenen Ordensaufgaben beauftragt, im Besonderen mit der Ausbildung und Begleitung der verantwortlichen Schwestern in den Anfangsphasen des Ordenslebens.
Wie viele Orden, hatten und haben auch wir ein großes Nachwuchsproblem. Die riesigen, leerstehenden Strukturen beeinflussen und prägen den Alltag mit Schwierigkeiten und finanziellen Problemen. Dennoch findet man die Kraft nicht, sich davon zu lösen. Die wenigen Kräfte werden mit administrativen Aufgaben verbrannt, das Ordensleben verliert an Bedeutung und rückt in den Hintergrund.
Darum reifte in mir das Bedürfnis, nicht „auszusteigen“ aber „umzusteigen“. Ich fühle mich weiter von Gott berufen und möchte nun meine Erfahrungen und meinen Glauben als Pfarreiseelsorgerin im Michelsamt einbringen. „Fürchte dich nicht“, fordert uns Jesus auf, 365 Mal wiederholt er diese Worte in der Bibel, einmal an jedem neuen Tag - was brauchen wir mehr? In diesem Sinn und Geist, freue ich mich, mit Ihnen diesen Weg gehen zu dürfen.