Die älteste Kirche, die bisher im Kanton Luzern gefunden wurde, stand am Platz der heutigen Pfarrkirche. Sie stammte aus dem 8. Jahrhundert und war aus Holz gebaut. Im 9. oder 10. Jahrhundert wurde an ihrer Stelle ein Steinbau errichtet, der im 12. Jahrhundert durch eine neue Steinkirche ersetzt wurde.
Im Jahre 1469 wurde ein vergrößerter Neubau errichtet. Von 1623 bis 1626 wurde die fünfte Kirche erbaut mit dem noch heute vorhandenen Grundriss.
Der Turm wurde von der Vorgängerkirche übernommen, 1696 erhöht und durch den heutigen Kuppelbau abgeschlossen. In den Jahren 1757/58, 1874, 1903 bis 1906 sowie 1984/85 wurde die Kirche umfassend renoviert.
Im Innern gelten die Glasmalereien von Heinrich Tschupp von Sursee aus dem Jahre 1625 als äusserst wertvoll. Sie zeigen Stationen aus dem Leben und Wirken des Kirchenpatrons.
Auf der linken Seite befindet sich die Klementiakapelle. Sie ist das älteste barocke Glied der Kirche.
Die beiden Seitenaltäre mit den Statuen der Heiligen Elisabeth und Barbara respektive Heinrich und Wendelin entstanden 1757. Die Bilder sind neueren Datums und stammen von Troxler.
Das Hochaltarbild wurde 1841 von Johann Bucher aus Gunzwil geschaffen. Beachtenswert auf dem Hochaltar ist der barocke Tabernakel, der restauriert und mit wertvollen Statuen aus der entsprechenden Zeit bereichert wurde.
Die Kanzel ist ein Meisterstück der Renaissance und ist mit kostbaren Intarsien aus Elfenbein geschmückt. Sie stammt unverändert aus der Bauzeit der Kirche.
An den Wänden des Kirchenschiffes hängen wertvolle Bilder eines barocken Kreuzweges, diese sind eine Leihgabe der Kirchgemeinde Escholzmatt.
Die Orgel und ihre Geschichte
1629 Bau einer Orgel durch einen unbekannten Orgelbauer.
1716 Bau einer neuen Orgel durch Gottlieb Leu, Bremgarten BE.
1809 Renovation durch Jakob Grass, Lommis TG.
1842 Neue Orgel von Franz Anton Kiene, Langenargen (D). Die Orgel soll im gleichen Jahr entstanden sein wie
die Orgeln in der Stiftskirche und in der Pfarrkirche Eschenbach.
1887 Neue, mechanisch Orgel von Friedrich Goll, Luzern, unter Verwendung des alten Gehäuses von Kiene.
1897 Umbau durch Goll AG, Luzern. Pneumatisierung der Traktur.
1921 Umbau durch Goll AG, Luzern. Die Trakturen werden elektrifiziert und es wird ein elektrisches Gebläse
eingebaut.
1944 Umbau durch Orgelbau Cäcilia AG, Luzern.
1954 Revision durch Cäcilia AG, Luzern.
1987 Bau einer neuen, mechanischen Orgel durch Graf AG, Sursee, mit 27 Registern auf 2 Manualen und Pedal.
Das neue Instrument wird in das restaurierte Originalgehäuse von Kiene eingebaut.
1997 Revision durch Orgelbau Graf AG, Sursee.
2006 Revision durch Orgelbau Graf AG, Sursee.
2018 Revision durch Orgelbau Graf AG, Sursee.
Quelle: Orgelverzeichnis Schweiz und Liechtenstein, von Peter Fasler, Hochbergerplatz 1, 4057 Basel
Die Glocken von St. Stephan Beromünster
Die fünf Glocken in der Glockenstube wurden 1934 von der Firma Egger in Staad SG gegossen. Sie haben ein Gesamtgewicht von 5500 kg. Im Turmhelm und im Dachreiter hängen je eine ältere Glocke. Das Geläute ist seit 1955 elektrifiziert.
Die grosse Glocke oder Christus-Königs-Glocke |
"Tu Rex Gloriae Christe misere nobis! (Du König der Glorie, Christus, erbarme dich unser!)" |
Stimmung C |
Muttergottes-Glocke |
"Ave Gratia plena! (Sei gegrüsst, du Gnadenvolle!)" |
Stimmung Es |
St. Stephans-Glocke |
"Sancte Stephane protege nostram Parochiam! (Hl. Stephan, beschütze unsere Pfarrei!)" |
Stimmung F |
St. Barbara-Glocke |
"Sancti Angeli ora pro nobis! (Hl. Barbara, bitte für uns!)" |
Stimmung G |
Schutzengel-Glocke |
"Sancti Angeli custodite nos in via! (Hl. Engel beschützt uns auf dem Lebensweg!)" |
Stimmung B |
Taufglocke (im Turmhelm) |
aus dem Jahre 1707 |
|
Evangelienglocke (im Dachreiter) |
gegossen 1929 |