Das Sturmtief Burglinde hatte am 2./3. Januar 2018 das Kreuz an der Hinterbergstrasse in Pfeffikon aus dem Fundament gedrückt. Der obere Teil stürzte zu Boden, die Kreuzbalken brachen in Stücke; im restlichen Teil entstanden Risse. Im Auftrag des Kirchenrates Pfeffikon haben Thomas Zeier und Robert Rüttimann das Kreuz in unzähligen Stunden neu zusammengefügt und gekonnt renoviert. Ihnen gebührt grosser Dank!
Geschichtliche Bedeutung
Das Kreuz stammt aus dem Jahr 1845. Das Baujahr und der Standort des Kreuzes geben wichtige Hinweise auf die Bedeutung des Kreuzes. Damals gab es Freischarenzüge von bernischen und aargauischen Freiwilligen, die sich gegen den Kanton Luzern richteten. Ziel war es, die konservative und katholische Regierung durch eine liberale Regierung zu ersetzen. Im Jahr 1845 wurde der Sonderbund gegründet. Die Kantone Luzern, Zug, Schwyz, Unterwalden, Uri, Freiburg und Wallis verbündeten sich, um die Interessen der katholischen und ländlichen Kantone zu schützen gegen den Einfluss der städtischen, protestantischen und liberalen Kräfte. Zwei Jahre später wurde der Sonderbund für ungültig erklärt und der Jesuitenorden wurde aus der Schweiz ausgewiesen.
Aus jener Zeit also stammt das "Bergkreuz" in Pfeffikon, hart an der Grenze zwischen den Kantonen Luzern und Aargau, an der Grenze zwischen katholischer und reformiert-protestantischer Konfession. Das Kreuz war damals ein Zeichen der politischen und konfessionellen Überzeugung; heute ist es ein Denkmal, das den Friedens-Fortschritt und die grössere Einheit aufzeigt.
Pastorale Bedeutung
Hauptsächlich aber hat das Kreuz eine pastorale Bedeutung. Es ist ein "Kleeblattkreuz" oder "Lazaruskreuz", das heisst, es ist ein Sterbekreuz. Durch den Verweis auf Lazarus wird die Auferstehung verheissen und gibt uns, die wir vergänglich und sterblich sind, Mut und Kraft fürs Leben.
Am Abend des Bettages vom 15. September 2019 wurde das neu aufgerichtete Kreuz eingeweiht. Zahlreich erschienene Pfarreiangehörige nahmen das Kreuz in ihre Mitte und machten sich Gedanken zum Kreuz am Weg, auch am persönlichen Weg. Hoch aufgerichtet über Pfeffikon und dem Wynatal breitet das Kreuz seine Querbalken aus als ob es viele Menschen umarmen und segnen möchte. Gemeindeleiterin Theres Küng segnete mit Hilfe der Ministrantinnen und Thomas Zeier das Kreuz und alle, die künftig hier verweilen: "Stärke alle Menschen, die dieses Kreuz ehren, im Glauben, in der Hoffnung und in der Liebe. Lass alle, die hier vorübergehen, im Schutz des gekreuzigten Erlösers geborgen sein."
Alphornklänge von Kaspar Galliker und Irène Furrer ertönten den Berg hinauf, das Tal hinunter und in die Herzen hinein. Anschliessend lud der Kirchgemeindepräsident Stefan Schmid ein zum Verweilen, zu Brot und Wein auf dem sonnigen Hofplatz der Familie Rohrer.
Theres Küng