Bauten

Pfarrkirche St. Margaretha

Die heutige Kirche wurde vom Architekten Fritz Metzger, Zürich, geplant und in den Jahren 1957/58 gebaut. Die neue Kirche, mitten im Dorf, konnte am 5. Oktober 1958 im Rahmen eines würdevollen Kirchweih-Festtages den Gläubigen übergeben werden.

Architekt Fritz Metzger, ein bekannter Kirchenbauer (z.B. Kirche St. Karl, Luzern) ging bei der Gestaltung von der Idee der Arche aus. Sie stellt ein Schiff dar, das ruhig die "Wogen der Zeit " durchschifft. Mit dem grossflächigen Gibeldach und den Seitengängen, die mit der Sakristei in einen Spitz zusammenlaufen, kann die Schiffsform deutlich erkannt werden. Die Konzentration des Raumes führt bewusst auf den Altarbezirk hin. In diese neue Kirche wurde der alte, aus dem 13. Jahrhundert stammende Turm eingefügt und die Turmspitze nach einer Zeichnung aus dem 18. Jahrhundert restauriert.

Eine Plastik über dem Eingangsportal von Bildhauer Grossert, Sursee/Basel, stellt drei Engel als Künder des Jüngsten Gerichts dar. Alle Glasfenster und die Chorwand entwarf Kunstmaler Paul Stöckli, Stans. Im Vorraum fällt das Licht in Anlehnung an das Meditationsbild von Bruder Klaus durch ein Glasbild. Deutlich erkennbar ist die Abgrenzung des Bildes durch die Darstellung eines Rosenkranzes.
Die Chorwand versinnbildlicht das neue Jerusalem mit zwölf Toren und zwölf Engeln. Die Motive der Chorwand setzen sich in den grossen Fenstern fort.
Das Glasfenster beim rechten Seitenaltar stellt das Schweisstuch der hl. Veronika dar.
Das in starken Blau- und Gelbtönen gehaltene Fenster beim Taufstein stellt das Geschehen bei der Taufe dar; das Leben spendende Wasser durchdrungen vom Licht der göttlichen Gnade (Gelbtöne und Licht, das von draussen einfällt).
Der Taufstein ist das Werk des Bildhauers Hans Christen, Basel. Er symbolisiert in den drei Eisenträgern die Dreifaltigkeit über dem Leben spendenden Wasser. Darüber schwebt die Taube, Symbol des Heiligen Geistes.
Der Tabernakel, ein Werk des Bildhauers Schilling, Arlesheim, ist mit grossen griechischen Buchstaben verziert. Sie entstammen der Passionsliturgie und bedeuten: heiliger Gott – heiliger unsterblicher Gott. Das Kreuz mit der Darstellung des leidenden und erhöhten Herrn ist vom gleichen Künstler.
In einer Turmnische steht eine Madonna mit Kind. Sie ist um 1500 entstanden und soll der Überlieferung zufolge zur Zeit der Reformation von Gontenschwil nach Rickenbach überbracht worden sein.
Im hinteren Teil der Kirche stehen drei weitere spätgotische Statuen: Neben dem Haupteingang: St. Antonius, der Einsiedler. Neben dem Aufgang zur Empore: St. Stephan. Beim Eingang auf der Nordseite: St. Agatha. Alle Statuen standen vor dem Neubau im Beinhaus. Erwähnenswert ist die Erstellung eines rollstuhlgängigen Zuganges auf der linken Kirchenseite im Jahre 2001.

Die Glocken von St. Margaretha
Festtage ganz seltener Art waren für die Kirchgemeinde Rickenbach einge Tage um Mitte Juli 1936. Die sechs neuen Glocken wurden in prachtvoller Aufmachung von der Firma Rüetschi AG in Aarau übernommen und an den Bestimmungsort in Rickenbach überführt.
Am Nachmittag des 17. Juli strebte bei strahlender Sonne ein imposanter Zug das Wynental hinauf. Die Gontenschwiler begleiteten die Glocken bis zur Kantonsgrenze, wo sie von den Rickenbachern in Empfang genommen werden. In festlichem Zuge ging es durchs Dörfchen Mullwil, in die Sagen und Krümmigasse auf den Dorfplatz. Hier wurden die Glocken kirchlich geweiht,  und am 20. Juli von einer ca. 200 Köpfe zählenden Kircherschar in den Kirchturm befördert.

Die Orgel und ihre Geschichte
1670 Erste Orgel, Orgelbauer unbekannt.
1790 Neue Orgel mit 14 Registern des einheimischen Orgelbauers JosephWillimann.
1870 Bau einer neuen Orgel durch Johann Andreas Otto, Luzern.
1920 Neue, pneumatische Orgel mit 21 Registern auf 2 Manualen und Pedal von Friedrich Goll, Luzern (Opus 512).
1952 Revision durch Orgelbau Walter Graf, Sursee.
1960 Neue, elektrische Schleifladenorgel von Walter Graf, Sursee, mit 28 klingenden Registern auf 2 Manualen
          und Pedal.
1973 Revision durch Orgelbau Graf AG, Sursee.1989Revision durch Orgelbau Graf AG, Sursee.
Quelle: Orgelverzeichnis Schweiz und Liechtenstein, von Peter Fasler, Hochbergerplatz 1, 4057 Basel

Pfarrkirche St. Margaretha Rickenbach
Beinhaus und Pfarrkirche St. Margaretha Rickenbach
Südportal St. Margaretha Rickenbach
St. Margaretha an Weihnachten
St. Margaretha innen
Marienstatue St. Margaretha
St. Margaretha Rickenbach
Krippe St. Margaretha Rickenbach
Chorraum St. Margaretha Rickenbach
Marienaltar St. Margaretha Rickenbach

Beinhaus und Friedhof

Neben der Pfarrkirche stand schon zu Beginn des 15. Jahrhunderts ein Beinhaus. Obwohl das Beinhaus, wie es sich heute zeigt, im Türsturz die Jahrzahl 1534 trägt, kann davon ausgegangen werden, dass es im Jahre 1676 beinahe vollständig erneuert wurde. Damals wird nämlich eine Einweihung des Beinhauses durch Weihbischof Georg Sigismund erwähnt. Auch der Baustil spricht für diese Annahme.

Der ursprüngliche Zweck des Beinhauses bestand darin, die beim Ausheben von neuen Gräbern zutage tretenden Gebeine aufzunehmen. Bei dem in früherer Zeiten um die Kirche angelegten recht kleinen Fiedhof, der von einer hohen Mauer umfriedet war, war dies häufig der Fall. Von Zeit zu Zeit wurden die Gebeine in einem Massengrab beigesetzt. Das auf der Nordseite der Kirche stehende Kreuz mit der Inschrift "Gedenket der Toten" stammt von 1958 und erinnert an ein Massengrab aus dem Jahre 1702.

Erst als die Verstorbenen nicht mehr zu Hause aufgebahrt wurden, erfuhr das Beinhaus die neue Bestimmung als Aufbahrungsort. Zum Gedenken an die Vergänglichkeit des Lebens sind in der Rückwand noch einige Gebeine eingelegt. Die von der Decke hängende Lampe ist die Chorlampe aus der alten Kirche. Sie ist ein italienisches Meisterstück aus der zweiten Hälfte des 17. Jh. Ebenfalls aus der alten Kirche und aus der gleichen Epoche stammt das an der nördlichen Wand angebrachte alte Chorbogenkreuz, auch Missionskreuz genannt, mit Korpus in zwei Drittel Lebensgrösse. Das Altarbild stellt die Erscheinung Marias dem Antonius von Padua dar. Bei der Renovation im Jahre 1996 konnten zwei aus der alten Kirche erhalten gebliebene Glasfenster im Beinhaus eingebaut werden. Die vom Stift Beromünster zum Kirchenneubau geschenkte Scheibe trägt die Jahrzahl 1664 und stellt St. Michael als Besieger des Teufels dar, während die andere mit Jahrzahl 1665 die Erscheinung des Erzengels Michael auf dem Berg Monte Gargano darstellt. Sie ist ein Geschenk von Leutpriester Jakob Pfyffer, dem Erbauer der alten Kirche.

Vor dem Neubau der Pfarrkirche in den 50er-Jahren, entstand unterhalb der Kirche und des Pfarrhauses der "neue" Friedhof. 

Pfarrhaus

Pfarrhausbauten fanden in Rickenbach in den Jahren 1471, 1600 und 1669 statt. Noch der Bau von anno 1600 war in Holz errichtet worden. Erst 1671 wurde das Pfarrhaus mit Mauerwerk ausgeführt. Beim ersten Bau von 1471 wird von einer Pfarrscheune berichtet, mit Heugaden und Stall, der Platz bieten musste für eine Kuh und ein Pferd.

Das Pfarrhaus steht auf dem Kirchhügel, nordwestlich des Gotteshauses. Es ist ein schlichter, dreigeschossiger, spätgotischer Bau.

Ende der 70er Jahre wurde das Pfarrhaus innen umfassend renoviert, im Jahre 2006 erhielt die Aussenfassade einen neuen Glanz.

Im Pfarrhaus befinden sich das Pfarreisekretariat sowie eine grosse Wohnung, diese ist vermietet.

Informationen

Pfarramt St. Margaretha Rickenbach

Dorfstrasse 5
6221 Rickenbach

041 930 12 26
Mail

Öffnungszeiten:
Montag, Mittwoch, Freitag
jeweils von 8.30 – 10.30 Uhr

Pfarrsaal

Die Räume des Pfarrsaales, angebaut an das Pfarrhaus, werden von der Kirchgemeinde an verschiedene Vereine, Gruppierungen und Institutionen zu günstigen Konditionen zur Verfügung gestellt. Die Benützung der Räumlichkeiten ist teilweise gratis.

Aber auch Private oder Vereine haben die Möglichkeit, den Pfarrsaal zu mieten. Verantwortliche und Mitglieder von Vereinen und Organisationen, die im Pfarrsaal ein- und ausgehen, sind sehr dankbar für das von der Kirchgemeinde Rickenbach zur Verfügung gestellte Raumangebot.

Dank der zentralen Lage, der Nähe zu Bushaltestelle ist der Pfarrsaal ein idealer Ort für Veranstaltungen verschiedenster Art.

Der Pfarrsaal hat sich während der letzten Jahrzehnte zu einem lebendigen Treffpunkt für Menschen aller Generationen entwickelt. Nicht wenige Organisationen und Vereine müssten ihre Angebote überdenken oder gar anpassen, stünde ihnen der Pfarrsaal nicht zur Verfügung. Durch die grosszügige Vergabe der Räumlichkeiten schafft die Kirchgemeinde so eine nicht zu unterschätzende Voraussetzung für ein gelebtes Miteinander und für eine funktionierende Gemeinschaft

Der Pfarrsaal bietet Platz für maximal 100 Personen. Er kann zusammen mit der Küche gemietet werden.

Ausstattung
Bestuhlung mit Tischen für max. 100 Personen. Festinstallierter Beamer, Leinwand, Musikanlage.
Toiletten, Garderobe, kleiner Nebenraum, Parkmöglichkeit auf dem Gemeindeparkplatz, Möglichkeit den Pfarrgarten dazu zu mieten.

Ausstattung Pfarrhausküche
Küche mit genügend Geschirr und Kochtöpfen, leistungsfähige Kaffeemaschine, Geschirrspülmaschine, Kühlschrank.

Informationen

Bei Fragen steht Ihnen das Pfarramt Rickenbach gerne zur Verfügung und nimmt Reservationen entgegen. 

Für Fragen zum Unterhalt, Schlüssel und Reinigung des Pfarrsaals wenden Sie sich bitte an Monika Lampart, Moosmattstrasse 8B, 6221 Rickenbach, 041 930 40 67

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Das Benützungsgesuch, das Benützungsregelement sowie die Miettarife für den Pfarrsaal Rickenbach kann heruntergeladen oder telefonisch bestellt werden.

Butzenkapelle

Am Fusse des Buttenberges, wo der Kirchweg nach Wetzwil beginnt, steht ein fensterloses «Chäppeli», dessen Ursprung im Dunkeln liegt. Die beiden Putten (pausbackige, geflügelte Kinderenglein) im Vordergrund, «Butzen» genannt, gaben ihm den Namen. Die gotisierende Kreuzigungsgruppe im Innern stammt aus dem 17. Jahrhundert.
Die Kapelle wurde im Jahr 2018 sanft renoviert.

Joderkapelle

Am südlichen Dorfrand, am Hang des «Buchhügels» mit prächtiger Sicht zu den Voralpen befand sich allem Anschein nach schon in Urzeiten eine heidnische Kult- und Opferstätte. Hier steht heute die dem Heiligen Theodul, dem Schutzpatron gegen Gewitter und Hagel, geweihte «Joderkapelle» aus dem 15./16. Jahrhundert. Der heilige Theodul, auf Mundart «Joder» genannt, gab dem ganzen Quartier den Namen.

Kapelle in Mullwil

Im Jahre 1596 wird die Kapelle Mullwil erstmals schriftlich erwähnt. Dem Zerfall nahe wurde sie 1930 neu gebaut und 1980 umfassend renoviert. Drei Statuen aus dem 16. und 17. Jahrhundert schmücken das Innere der Kapelle: Eine Pietà (Maria mit dem Leichnam Jesu auf dem Schoss), der Heilige Erzengel Michael, der mit dem Schwert den Teufel bezwingt, und der Heilige Bischof Wolfgang. In den Monaten Juli/August wird hier am Sonntagabend um den Segen Gottes für unsere Pfarrgemeinschaft und unsere Höfe, Flure und Wälder der Rosenkranz gebetet.  

Margrethenkapelle

Im Unterdorf, an der Hauptstrasse gegen Menziken, wo die alten Grenzmarchen von Niederwil und Rickenbach zusammentreffen, steht linkerhand ein Heiligenhäuschen mit einer ländlichen Barockfigur der Heiligen Margaretha, der Patronin der Dorfkirche. Das Heiligenhäuschen trägt die Jahrzahl 1648. Ein verschollener Stein soll die Jahrzahl 1542 getragen haben.

Wendelinkapelle

Die zu Ehren des Heiligen Wendelin, des Schutzpatrons der Bauersleute, 1921 auf dem Butterberg am alten Kirchweg nach Wetzwil errichtete Kapelle, geht auf ein Versprechen zurück. Weil die Bauern vor der damals grasierenden Viehseuche verschont blieben, hat die Familie von Jakob Wey, Landwirt am Buttenberg, dieses Versprechen eingelöst.