Gassenarbeit in Beromünster

Gassenarbeit in Beromünster

Wer sind die Menschen «im Milieu» und auf der Gasse? Kennen Sie einen dieser Menschen, die auf der Schattenseite des Lebens stehen? 141 Personen sind am 30. Juni vom Pastoralraum Michelsamt zu einem Ausflug nach Beromünster eingeladen worden. P. Bruno Oegerli hat diesen ganz ungewöhnlichen Anlass zusammen mit Schwester Ariane, der bekannten Gassenarbeiterin des Kreises 4 in Zürich organisiert. Einen Tag lang aus dem elendiglichen Alltag ausbrechen, einmal ein Gefühl von Freiheit und «normalem» Leben haben dürfen: Dies war das Ziel der Einladung. Und es wurde voll und ganz erreicht.

Um 15.00 Uhr erreichten die drei Cars den Gemeindeparkplatz vor der Landi Beromünster. Kinder, Frauen und Männer aus allen Generationen entstiegen dem Car für einen Zwischenhalt. Auch Schwester Ariane. Sie umarmte das Empfangskomitée. Dies war der Anfang unglaublich vieler Umarmungen beim Kommen wie beim Gehen. Eine freundliche, herzliche Atmosphäre begleitete den ganzen Anlass, wurzelnd in der Ausstrahlung von Sr. Ariane. Die Busse führten die Gäste auf den Blosenberg zum Landessender, wo die Besucher mit Alphornklängen von Familie Flury begrüsst wurden. Pius, Julian und Monika sassen wind- und wettergeschützt im Kofferraum ihres Autos, bliesen mit dem Wind um die Wette und wurden zum erklärten Fotosujets für die Gäste.

Den Gästen gefiel es auf dem für sie ungewohnt «hohen Berg», wo sie frische Luft tanken konnten. In der Tabakscheune gab es einen einfachen Apéro, welcher von Patrick Galliker mit frisch geernteten Erdbeeren aufgepeppt wurde. Ja, die Früchtchen verschwanden enorm schnell in den Mündern der Gäste!

Danach wurde in der Kirche St. Stephan ein Gottesdienst gefeiert. Für Menschen auf der Gasse ist es ein Lichtblick, sonntags in den Gottesdienst gehen zu können. Neue Hoffnung tanken, ein tröstendes Wort mit auf den Weg nehmen zu dürfen: Das ist ein kostbarer Schatz! Auch eine schlichte Statue der Mutter Maria macht jeweils die Runde zwischen den in Armut lebenden Menschen. Die Marienfigur wurde auch in die Kirche St. Stephan gebracht und verehrt. Eine grosse Kerze verströmte ihr Licht, welches die Menschen in einem Kerzenglas empfangen durften.

Nun waren die Besucherinnen und Besucher, insbesondere auch die Kinder, hungrig. Im Pfarreiheim wurden sie freundlich empfangen mit Schwyzerörgelimusik von Daniela und Jasmin Schmidlin. Sogleich begannen zwei Damen fröhlich zu tanzen. Zu zweit sei es einfacher, man könne sich gegenseitig stützen, so sagte die eine. Die Gäste wurden verpflegt mit Salat, Risotto und Geschnetzeltem, alles herrlich zubereitet von Franz und Sepp Meier. Der Pfarreirat Beromünster und weitere Freiwillige tischten auf, servierten und bedienten die Gäste. Zwischendurch waren Begegnungen möglich. So zeigte sich, dass sich unter den Gästen ukrainische Flüchtlinge befanden, «Sans-papiers», welche keinen Aufenthaltsstatus (mehr) haben, Arbeitslose und Ausgesteuerte, chronisch, psychisch Kranke und Menschen mit unglaublichem Schicksal. Ja, alle erleiden ein eigenes Schicksal. Ungewollt sind sie in eine Situation geraten, welche zu einem Bruch mit ihrem bisherigen Leben geführt hat. Niemand möchte ihr Schicksal und ihre Not erleiden und dennoch: An diesem Tag war eine wunderbar tiefe Kraft spürbar. In jedem Blick war Dankbarkeit zu sehen, jedes Wort - gesprochen in einer der vielen fremden Sprachen - hat berührt, jede Umarmung, die zahlreich waren, kam von Herzen. Irgendwann habe ich verstanden: Es ist echte Liebe, ausgehend von Schwester Ariane und ihrem Verständnis von gelebter Kirche und Nächstenliebe.

Liebe Leserin und lieber Leser: Die Kerze, welche den schicksalsbeladenen Menschen während des Gottesdienstes Licht gespendet hat, leuchtet in der Kirche St. Stephan nun für Sie.

Wir danken der Kirchgemeinde Beromünster für die finanzielle Unterstützung. Ein herzliches «Vergelt’s Gott» geht an alle Mitwirkenden, Helferinnen und Helfern des «Projekt Züri»: Ihr habt Menschen am Rand unserer Gesellschaft einen einmaligen Tag, Menschenwürde und unvergessliche Freude ermöglicht!

Theres Küng und P. Bruno Oegerli

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