«Wir haben sehr viele lebens- und menschennahe Angebote»

«Wir haben sehr viele lebens- und menschennahe Angebote»

Stark wie ein Baum – die drei Kirchenratspräsidenten Michael Egli, Fritz Hüsler und Rolf Kunz.

Fritz Hüsler (FH), Rolf Kunz (RK) und Michael Egli (ME). Was war denn der eigentliche Auslöser des Fusionsgedankens?
ME: Auslöser der Zusammenarbeit der Kirchgemeinden und Pfarreien ist sicher der Priestermangel. Er hat das Bistum dazu gebracht, dass die Pfarreien zusammenarbeiten. Wir im Michelsamt tun dies ja seit vier Jahren und es läuft sehr gut.
RK: Wenn die Pfarreien schon zusammenarbeiten, ist es naheliegend, dass die Kirchgemeinden sich auch zusammentun. Ein Punkt ist sicher auch, dass es gerade uns kleinen Kirchgemeinden immer schwerer fällt, Personen für den Kirchenrat zu finden.
FH: Auf der pastoralen Seite haben sich die Strukturen bereits verändert, da ist es logisch, unsere Strukturen ebenfalls anzupassen und zu vereinfachen. Schade ist, dass wir nicht gleich alle fünf Pfarreien einbeziehen können. Doch dafür ist wohl die Zeit noch nicht ganz reif.

Seit über eineinhalb Jahren arbeiten sie nun gemeinsam an diesem Fusionsprojekt. Welches ist das Wichtigste persönliche Anliegen, das ihr habt rund um diese Fusion der drei Kirchgemeinden?
RK: Dass es vor Ort Menschen hat, die sich engagieren, die etwas machen. Das ist weiterhin essenziell. Es ist wichtig, die Strukturen so zu legen, dass es für alle drei Gemeinden stimmt. Meines Erachtens ist dies vollumfänglich berücksichtigt. Wir finden auch weiterhin die Leute für Aktivitäten und für Engagements wie zum Beispiel Corinne Furrer, die sich als junge Person bei uns im Kirchenrat einbringt.
ME: Für mich ist der Gedanke zentral: Ein Gremium ist besser als drei Gremien. Wir sind schon längst «fusioniert», haben seit über zehn Jahren einen Seelsorgeverband, seit vier Jahren einen gemeinsamen Pastoralraum. Wir leben also schon lange zusammen, gehen nun einfach den logischen Schritt der «Heirat».
FH: Es ist mir wichtig, dass die Pfarreien, die ja bestehen bleiben, ihre Identität beibehalten. Wenn Kirchenräte wegfallen, müssen die Pfarreiräte gestärkt und noch mehr miteinbezogen werden. Partizipation ist das zukünftige Thema der Kirche. Die Kirche soll von unten nach oben weiterwachsen.

Für viele Menschen ist auch der Aspekt der Finanzen wichtig, wie es mit den Kirchensteuern weitergeht. Was sind die finanziellen Auswirkungen der Fusion?
FH: Wir haben ein gemeinsames Budget der fusionierten Gemeinde erstellt und dieses zeigt, dass eine Fusion sinnvoll ist und gar Steuersenkungen möglich werden.
ME: Die geschätzten Einsparungen sind nicht sehr gross, da die bisherigen Gremien bereits sehr kostengünstig arbeiten. Einsparungen gibt es beim Aufwand der Kirchenräte sowie in der Verwaltung der Kirchgemeinde.
RK: Für die fusionierte Kirchgemeinde wird mit einem attraktiven Steuerfuss von 0.30 Einheiten gerechnet. Beromünster hatte bisher 0.32 Einheiten, Neudorf 0.30 Einheiten und Schwarzenbach 0.45 Einheiten. Es gibt also eine Vereinheitlichung und gleichzeitig für die meisten eine leichte Senkung des Steuerfusses.

Wichtig ist ja, dass die fusionierte Kirchgemeinde einen schlagkräftigen Kirchenrat hat, wie sieht es diesbezüglich auch?
FH: Die Suche für die Personen des künftigen Kirchenrates läuft. Dieser besteht künftig aus acht gewählten Mitgliedern und einer Vertretung der pastoralen Seite.
RK: Wichtig ist, dass der künftige Kirchenrat durch Mitglieder aller ehemaligen Kirchgemeinden gut besetzt ist. Da sind wir auf gutem Wege.
ME: Insgesamt sind wir in der Suche auf gutem Wege. Wir sind überzeugt, dass wir den künftigen Kirchenrat bis im Sommer beisammen haben. Aber natürlich können sich Mitglieder aller drei Kirchgemeinden zur Wahl zur Verfügung stellen.

Ein grosses Thema heute sind Kirchenaustritte, möchte sich jemand zu diesem Thema äussern?
ME: Es ist das freie Recht jedes Kirchenbürgers. Jeder, der austritt, sollte sich aber auch fragen: Möchte ich, dass alles, was die Kirche und Pfarrei heute für die Kinder, Jungen, die älteren Menschen tut, wegfällt? Denn das würde es, wenn niemand mehr Kirchensteuern bezahlt. Ich meine, unsere Gemeinschaft würde da um vieles, vieles ärmer.

Wir haben zwar ein duales System. Dieses besagt, dass die Kirchgemeinden für die Strukturen, Gebäude und Finanzen schaut. Für das kirchliche ist die pastorale Seite zuständig. Trotzdem, ihr seid ja persönlich auch Mitglieder dieser Kirche. Wenn ihr die Macht hättet, was würdet ihr an und in der Kirche ändern?
FH: Ich würde mit der Kirche noch näher zu den Menschen gehen. Die Kirche sollte sich und ihre Anliegen und Angebote besser «verkaufen», denn sie hat sehr viele, sehr lebens- und menschennahe Angebote.
ME: Ich glaube, Jesu hat sich nie eine Kirche mit prunkvollen Gebäuden, Machtstrukturen und Reichtum vorgestellt. Und jeder Mensch sieht sich in der Nachfolge Jesu und versucht zu helfen, wo er helfen kann. Mich beeindruckt immer wieder, wie viele Menschen sich in unseren pfarreilichen Gruppen für Menschen im Dorf engagieren und dies tun. Das wird uns auch in die Zukunft führen.
RK: Für mich braucht es auch neben der Kirche, neben dem Gottesdienst ein Engagement. Man sollte die Leute abholen, wo sie sind. Der ehemalige Pfarrer von Beromünster schlug mal vor, ein «Säuli» am Antoniustag zu segnen und zu mästen und an Peter und Paul mit einem Volksfest zu verspeisen. Oder es gab mal die Idee, am Osterfeuer nach der Messe Cervelats zu bräteln. Es geht darum, Leben in die Kirche zu bringen, denn nur wegen der Kirche kommen nur wenige in die Kirche.

Interview: Karl Heinz Odermatt, Foto: Daniela Hüsler

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